Sehr geehrte Frau Landratspräsidentin
sehr geehrter Herr Landammann
sehr geehrter Herr Gemeindepräsident
sehr geehrter Herr Korporationspräsident
Amts- und Würdenträger, liebe Gäste
Ich bedanke mich bei meinen Vorrednern für die guten Wünsche für mein Amt. Ich nehme diese gerne auf meinen zweijährigen Weg als Landammann mit.
Am vergangenen Sonntag war ich wieder einmal Schifffahren und der Zufall wollte es, dass es das Dampfschiff «Uri» war, das mich von Flüelen nach Brunnen mitgenommen hat. Es war eine wunderschöne Fahrt, dies aber auch im übertragenen Sinn. Auf diesem historischen Schiff wurde mir so richtigbewusst worden, in welche Fussstapfen ich morgen treten werde. Das Amt als Landammann anzutreten, bedeutet mir eine grosse Ehre. Ich trete das Amt mit Demut und Stolz und voller Energie an.
Es freut mich sehr, dass ich mich in eine Reihe von Landammänner und Frau Landammänner des Kanton Uri einreihen darf, wo bis 1251zurückreicht. Ich freue mich, dem Kanton Uri für die nächsten zwei Jahren als Landammann dürfen zu dienen. Es ist aber nicht nur die Historie, die dieses Amt speziell macht. Ich freue mich vor allem auf die Herausforderungen, die auf mich zukommen und auf die Begegnungen, die es in diesem Amt geben wird.
Uri hat eine grosse Vergangenheit, wir waren Schirmherren von Mailand, uns gehörte die Leventina und wir waren weitherum gefürchtete Krieger. Mit den Jahrhunderten hat sich Uri weiterentwickelt und wir haben laufend an Bedeutung verloren. Heute sind wir ein Nehmerkanton. Wir sind laufend gefordert, aus dem was wir haben, das Beste zu machen. Und das haben wir in den vergangenen Jahren. Es geht wieder vorwärts, es ist wieder Zukunft zu spüren in unserem Kanton.
Meine Damen und Herren: Zusammen sind wir stark und zusammengestalten wir eine starke Zukunft. Uri soll ein Kanton voller Innovationskraftund Dynamik sein. Hier ist in den vergangenen Jahren vieles entstanden. Und es gibt noch Einiges zu tun.
In den nächsten Jahren kommt einiges auf uns zu. Ich möchte aber drei Themen speziell erwähnen:
· Digitalisierung: Diese ist mit der Digitalisierung im Steuerbereich nicht abgeschlossen. Es wird zahlreiche neue Themen geben, die uns fordern (E-ID, Sicherheit, neue Programme). Damit wir den Anschluss nicht verlieren, müssen wir hier mitziehen und das fordert uns personell und finanziell. Damit wir das stemmen können, müssen wir im Informatikbereich zwingend mit den Gemeinden zusammenarbeiten.
· Energie: Nebst der Lucendro-Konzessiondiskutieren wir in den nächsten Jahren über den Heimfall aller grossen Konzessionen in Uri. Wir werden uns so aufstellen, dass wir für Uri dasbestmöglichste herausholen. Der Landrat hat uns zudem den Auftrag gegeben, in diesem Zusammenhang die Mehrheit an EWA-energieUri zu sichern. Es kommt nichtvon ungefähr, dass ich deshalb für unser Regierungsfoto einen Kraftwerksstollen als Hintergrundsujet gewählt habe.
· Erhalt von bestehenden und die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen: Es geht darum, Wohlstand für alle zu erhalten und zu schaffen. Es gilt, den Aufwärtstrend, der beispielsweise durch das Tourismusresort in Andermatt aber auch durch den Kantonsbahnhof entstanden ist, zu unserem Vorteil zu nützen.
Es ist wie beim Kapitän vom Dampfschiff «Uri»: Er fährt ein Gerät, dass eigentlich auf einer alten Technologie basiert. Der Kapitän musste sich allerdings immer anpassen und sein Schiff modernisieren, um mit der Zeit zu gehen. Die Kunst ist es auch in der Politik, einerseits auf Traditionen zu bauen, aber diese laufend weiter zuentwickeln, um nicht stehen zu bleiben.
Der Kapitän muss den Überblick über Wasser, Wetter, die Mannschaft und die Passagiere haben. Wenn der Föhn bläst, muss er den Kursanpassen und die ganze Mannschaft ist beim Anlegen gefordert. Der Landammann hat eine ähnliche Funktion. Er ist zwar der Präsident des Gremiums, aber lediglich einer unter Seinesgleichen. Er hat aber zu schauen, dass der Regierungsrat Garant für einen klaren Kurs ist und bleibt, dass wir verlässlich und kalkulierbar sind, den Fahrplan einhalten. Aus meiner Sicht ist diese Konstanz eine grosse Stärke in einer schnelllebigen Zeit. Unsere Aufgabe ist es, unserer Bevölkerung Perspektiven zu geben. Uri soll ein Ort sein, an dem man gerne verweilt. Als Bewohner, als Arbeitnehmer, als Tourist, als Firmengründerin, als Schüler, als Familie.
Uri hat viel Potenzial. Meine Damen und Herren: Wir dürfen uns selbstbewusst zeigen, aber nie überheblich wirken, stolz sein, aber nicht eingebildet, wir dürfen von unseren Mitbürgerinnen und Mitbürger Eigenverantwortung einfordern, aber die Verantwortung nicht abschieben, wir dürfen konsequent im Handeln sein, aber nicht stur. Wir müssen Sorge tragen im Umgang miteinander. Für all das stehe ich ein, nicht nur in den zwei kommenden Jahren als Landammann, sondern auch als einer von sieben Regierungsräten!